Die Krise am Gewerbeimmobilienmarkt drückt auf das Ergebnis der IVG Immobilien AG.
Im zweiten Quartal wurde ein höheren Verlust geschrieben als erwartet. Wie es an den Immobilienmärkten weitergeht ist laut IVG ungewiss. Eine konkrete Prognose will das Management weiterhin nicht abgeben.
Das Ergebnis nach Steuern sei auf minus 54,5 (plus 39) Millionen Euro gefallen, teilte die IVG Immobilien AG Chart zeigen am Freitag mit. Analysten hatten mit minus 34 Millionen Euro gerechnet.
Auch das Vorsteuerergebnis lag mit minus 42,6 Millionen Euro in der Verlustzone. Analysten hatten minus 44 Millionen Euro erwartet. Im Vorjahreszeitraum hatte IVG noch 63 Millionen Euro verdient.
"Aufgrund der schwierigen Marktsituation am Investmentmarkt mussten bei Immobilienverkäufen Abschläge von rund 10 Prozent gegenüber dem letzten Fair Value in Kauf genommen werden", erläuterte IVG. Das habe realisierte Marktwertänderungen von minus 52,4 Millionen Euro im ersten Halbjahr verursacht.
Eine konkrete Prognose für das Ergebnis 2009 will IVG weiterhin nicht nennen, was Aktienhändler in einer ersten Reaktion auf die Zahlen kritisierten. Die Entwicklungen auf den Immobilienmärkten seien schwer einschätzbar, erklärte IVG. Die marktbedingt möglichen Reduktionen der Mieten und die geringer Wirkung der Indexierung aufgrund der stark zurückgegangenen Inflationsrate könne die Wertentwicklung der Immobilien weiter belasten.
Für die Zukunft setzt Vorstandssprecher Gerhard Niesslein auf die Neuausrichtung des Konzerns. Diese umfasse die Konzentration auf stabile Erträge aus dem Investment- und Fondsgeschäft und die Risikoreduktion durch Rückführung der Projektpipeline. "Hinzu kommen die Verbesserung der Kostenstruktur und die Vereinfachung der Unternehmensorganisation", sagte er.
Bereits begonnen hat der Geschäftsbereich IVG Private Funds mit der Platzierung von zwei neuen geschlossenen Fonds. Der EuroSelect 17 investiert in die neue Zentrale von KPMG in Amsterdam (Niederlande), der EuroSelect 18 bietet ein Portfolio von fünf Objekten aus dem Bestand der IVG an drei deutschen Standorten an. Ein weiteres Fondsprodukt für Privatanleger wird derzeit vorbereitet.
Quelle: manager-magazin.de