Zinskommentar für Bauzinsen:
Effektivzinsen (29.09.2009 11:58)
--------------------------5 J -- 10 J -- 15 J
--------------heute 3,03 - 3,87 - 4,28
in 06 Monaten 3,03 - 3,91 - 4,28%
in 12 Monaten 3,31 - 3,93 - 4,28%
in 24 Monaten 3,61 - 3,97 - 4,28%
in 36 Monaten 3,61 - 3,97 - 4,28%
Seit Monaten senden Aktien- und Anleihemarkt sehr unterschiedliche Signale an die Investoren. Die stärkste je gesehene Kurserholung hat seit März die großen Aktienindizes in nur sechs Monaten um über 50% ansteigen lassen. Diese V-förmige Erholung müsste jetzt auch von der Realwirtschaft nachvollzogen werden, damit sich nicht in einigen Monaten herausstellt, dass die Fantasie der Aktienanleger viel zu groß war. Gleichzeitig liegen die Renditen von langfristigen Staatsanleihen heute tiefer als im März, obwohl niemals in der Geschichte das Angebot an neuen Staatsanleihen und Unternehmensanleihen größer war als in diesen sechs Monaten. Auch wenn die Geldmarktzinsen inzwischen unter einem Prozent liegen, ist es doch sehr überraschend, dass die Investoren in Zeiten einer bewussten und auch öffentlich zugegebenen Gelddruckaktion der Notenbanken keine höhere Risikoprämie für langfristige Schuldtitel verlangen. Der Verdacht liegt nahe, dass die Großzahl der Investoren auf die altbekannten Krisenbekämpfungsmaßnahmen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank, nämlich die Leitzinsen kräftig zu senken, mit ihrem altbekannten Reflex reagieren: dies als Aufforderung zu sehen, sämtliche Anlageklassen zu kaufen und versorgt mit kostenloser Finanzierung zu spekulieren. Die Überschussliquidität im System, die ja zur Krise geführt hat, ist damit ein Jahr nach der Krise noch höher als zuvor und muss von den Zentralbanken irgendwann wieder eingesammelt werden. Wenn damit begonnen wird, kommt der echte Stabilitätstest für den Aktien- und Rentenmarkt. Bis dahin muss jedem Baufinanzierungskunden bewusst sein, dass er ganz klar auf Deflation setzt, wenn er die aktuell tiefen Zinsniveaus nicht zur langfristigen Absicherung seiner Kreditkonditionen nutzt. Denn kommt es nur ansatzweise zu einem Aufflackern von Inflationsbefürchtungen und zu ersten Zinsanhebungen der Notenbanken, dann werden die langen Zinsbindungen sehr deutlich nach oben ausschlagen.
Wir raten Anschlussfinanzierern daher, Tage mit Zinsausschlägen nach unten konsequent zur Absicherung ihrer Konditionen zu nutzen. Der jüngste Zinsrutsch bietet Immobilienbesitzern mit laufender Finanzierung sehr attraktive Chancen: Wer zwischen Mitte 1999 und Ende 2000 finanzierte, hat in einem Zinsumfeld von 6 Prozent und mehr abgeschlossen. Diese Kunden haben nun die Möglichkeit, sich ihre Zinsverlängerung zu Konditionen von deutlich unter 5 Prozent für alle Laufzeiten zu sichern. Wer für die Anschlussfinanzierung eine Zinsbindung von 10 Jahren benötigt, erhält momentan einen Vorteil von bis zu zwei Prozentpunkten gegenüber der laufenden Finanzierung. Gefragt sind derzeit auch sogenannte Volltilger-Darlehen, die einen durchgehenden Zinssatz bis zur endgültigen Rückzahlung bieten. Die höhere festgelegte Tilgung führt dabei zu Konditionsvorteilen. Zur Analyse der eigenen Situation und zur Beobachtung der Zinsentwicklung eignen sich die Zins-Charts und Tools auf der Interhyp-Website. Die Spezialisten für Anschlussfinanzierungen bei Interhyp können auf mehr als 100 Banken zugreifen und die nächste Zinsperiode optimieren. Sie stehen Ihnen für die individuelle Diskussion jederzeit gerne zur Verfügung.
Zinstendenz:
kurzfristig (1-2 Wochen): seitwärts
mittelfristig (3 Monate): aufwärts
Infoquelle: Newsletter Interhyp
Autor: Robert Haselsteiner , Gründer und Mitglied des Vorstands der Interhyp AG