Was ist nur bei Ebay los? Das hat das Aktionshaus erst vor einem halben Jahr Wieder Optimismus im Marktein neues Verkäufersystem eingeführt und schon sorgt die nächste Neuerung für Aufregung. Zum 20. Februar dürfen Verkäufer ihre Kunden nicht mehr schlecht bewerten, Nicht einmal, wenn sie nicht zahlen. Der Grund ist laut Ebay, dass sich die Zahl der so genannten Rachebewertungen von 2001 bis 2007 vervierfacht habe. Unter Rachebewertung versteht man bei Ebay Kritik an Käufern, wenn sie zuvor den Verkäufer schlecht beurteilt haben.
Auch mit seinem neuen Gebührensystem bringt das Internet-Auktionshaus die Profi-Verkäufer und "Powerseller" auf die Palme. Professionelle Verkäufer sollen mehr zahlen, wohingegen private Verkäufer bei Angeboten mit einem Startpreis von einem Euro keine Einstellgebühren mehr zahlen müssen. Nun wollen die Profi-Verkäufer Ebay bestreiken: "Join the eBay-Revolution" heißt es bei youtube.com in einem reißerischen Video.
Ob das Ihnen nützen wird, ist zu bezweifeln. Tatsache ist aber, dass Ebay mit immer stärkerer Konkurrenz zu kämpfen hat und den Nimbus des echten Schnäppchenmarkts längst verloren hat. Zu viele Produkte werden schon zu einem Festpreis angeboten. Die Wettbewerber wie Amazon, der inzwischen weit mehr als nur Bücher anbietet, oder klassische Versandhäuser wie Otto holen auf. Auf Seiten wie idealo.de oder ciao.de finden sich ebenfalls aussagefähige Preisvergleiche und günstige Angebote.
Mit seiner neuen Gebührenregelung will Ebay vor allem die Privatverkäufer wieder anlocken, auf dem "sprichwörtlichen" Dachboden nachzuschauen, ob es nicht etwas zu verhökern gibt, wie es bei Ebay standardmäßig heißt. Denn diese Klientel ist der Bodensatz des Ebay-Erfolgs.
Dennoch: Ebay ist nach wie vor das weltweit größte Internet-Auktionshaus und hat mehr als 83 Mio. aktive Mitglieder. Das gesamte Handelsvolumen 2007 betrug 40,8 Mrd. Euro. Seit 1999 ist Ebay in Deutschland ansässig, inzwischen gibt es 24 Mio. regelmäßige Nutzer. Bei Ebay gibt man sich deswegen trotz der ganzen Aufruhr gelassen. Mal sehen, wie lange noch.
Infoquelle: investors-daybreak.de