Ausgehend von zum Teil widersprüchlichen Konjunkturindikatoren in den USA und in Europa befinden sich die Zins- und Aktienmärkte seit zwei Wochen in einer Phase sehr starker Tagesschwankungen. Das ist Ausdruck der derzeitigen Verunsicherung über den tatsächlichen Verlauf der Wirtschaftskrise. Während sich die Auswirkungen der Krise auf Staatsverschuldung und Arbeitsmärkte gerade erst anfangen zu zeigen, deuten Frühindikatoren schon auf eine Stabilisierung der Weltkonjunktur auf Sicht 2010 hin und werden deshalb von den Optimisten als Begründung für Aktienkäufe und Anleihenverkäufe herangezogen. Gleichzeitig werden aber Negativnachrichten von den Konjunkturpessimisten als Einstiegschance am Anleihemarkt genutzt. Dieser Wettkampf der beiden Lager wird uns auch die nächsten Wochen und Monate sehr schwankungsvolle Zinsmärkte bringen. Die Zentralbanken haben ihr Pulver praktisch verschossen und die Leitzinsen nahe Null festgezurrt. Die Zinsentwicklung bei den langen Laufzeiten wird aber von Angebot und Nachfrage bestimmt. Und dort sind die treibenden Themen die Inflationsaussichten, Staatsverschuldung, Bonitätseinschätzungen von Staaten und Unternehmen sowie erwartetes Wirtschaftswachstum. Derzeit scheinen die Konjunkturoptimisten die Oberhand zu haben und wir erwarten daher für die nächsten Wochen etwas höhere Kapitalmarktzinsen, die sich auch in höheren Baugeldzinsen niederschlagen werden.
Positiv für Baufinanzierungskunden bleibt, dass der Wettbewerb zwischen den Banken weiterhin recht intensiv ist und deshalb die Baugeldkonditionen in Deutschland im Gegensatz zu vielen anderen Ländern nur geringe Aufschläge gegenüber den Refinanzierungssätzen der Institute beinhalten. Wir empfehlen weiterhin, besonders jungen Familien und Kunden mit Neubauvorhaben auf hohe Kalkulationssicherheit zu achten und lange Laufzeiten mit guten Sondertilgungsoptionen zu wählen. Wenn man von der derzeit steilen Zinskurve profitieren möchte, bieten sich Kombinationen mit 5-jährigen Laufzeiten an oder sogenannte 50/50 Kombi-Darlehen, die aus den niedrigen Geldmarktzinsen Nutzen ziehen. Dabei kann die Sicherheit einer Festzins-Tranche, z.B. mit einer Zinsbindung von 10 oder 15 Jahren, mit den tiefen Zinsen einer EURIBOR-Tranche kombiniert werden. Damit verringern sich die monatlichen Belastungen deutlich und weitere Leitzinssenkungen werden durch die quartalsweise Anpassung der variablen Tranche direkt zu besseren Konditionen führen. Die variable Tranche kann aber auch zukünftig in ein Festzinsdarlehen gewandelt werden, so dass später Zinssicherheit erreicht wird. Zum Zinsanpassungstermin kann die variable Tranche zudem teilweise oder ganz getilgt werden. Damit entsteht große Flexibilität. Gefragt sind derzeit auch sogenannte Volltilger-Darlehen, die einen durchgehenden Zinssatz bis zur endgültigen Rückzahlung bieten. Die höhere festgelegte Tilgung führt dabei aufgrund der steilen Zinskurve zu Konditionsvorteilen. Die Finanzierungsspezialisten der Interhyp können auf mehr als 100 Banken zugreifen und erarbeiten gerne eine individuelle Lösung für Sie.
Tendenz
kurzfristig: aufwärts
mittelfristig: aufwärts
Infoquelle: Interhyp Newsletter
Robert Haselsteiner
Gründer und Mitglied des Vorstands der Interhyp AG
Aktuelle Trends im Finanz und Aktien Markt. Fonds, Aktien und Immobilien Berichte aus verschiedenen Finanz und Boersen Briefen sowie von Aktien und Finanzierungsportalen.
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